Gesundes Wohnen
Umweltbelastungen können Symptome hervorrufen, wie man sie von Burnout oder ME/CFS (Myalgische Encephalitis / Chronic Fatigue Syndrom) her kennt.
Aber auch ohne gleich eine diagnostizierte Erkrankung vorzuweisen. Folgende - oft unbedachte - Faktoren können dazu beitragen, dass die Wohnverhältnisse suboptimal sind.
- Befall mit Mikroorganismen (Schimmelpilze) können Immunreaktionen und Entzündungsreaktionen auslösen
- flüchtige Chemikalien (in Spuren) Luft-Schadstoffe, wie organische Lösungsmittel können die Fitness beeinträchtigen.
- Elektromagnetische Felder niedriger Intensität sind ein subtiler Stressor, sie können die autonome parasympathische Aktivität unterdrücken und
die Schlaferholung beeinträchtigen.
Mikroorganismen (Pilzkontamination in der Wohnung)
Schimmelpilze sind häufiger als gemeinhin angenommen, und sehr oft unentdeckt. Sie treten auf nach einen Wasserrohrbruch, oder sind die Folge von Rest-Mauerfeuchte in einem Neubau.
Die mögliche Rolle von Mikroorganismen in Innenräumen wird in Leitlinien ausführlich beschrieben, z. B.:
- Heseltine E, Rosen J (2009). WHO-Leitlinien für die Luftqualität in Innenräumen: Feuchtigkeit und Schimmel. WHO-Leitlinien für die Luftqualität in Innenräumen, Kopenhagen, Dänemark.
- Damberger B, Haas D, Hutter H, Kundi M, Mitterböck N, Moshammer H, et al. (2019). Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden - Schimmelleitfaden. Österr. Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Unter Schimmel versteht man gemeinhin sichtbare Flecken auf Materialien, die bei Feuchtigkeit entstanden sind. Heute weiß man, dass es mikroskopisch kleinen Strukturen sind, die zum Wachstum viel Feuchte benötigen. Schimmelpilze werden mit dem bloßen Auge als Schimmelflecken aber erst dann erkannt, wenn sie sich in einer gewissen Dichte an einer einsehbaren Oberfläche auftreten
Beim ATHEM-4 Projekt werden in Ihrer Wohnung mögliche Schimmel-Kontaminationen in der Wohnung mit einem UV-Licht-Screeingverfahren durch einen Experten erkannt, so wie in folgender Abbildung gezeigt
Chemische Luftschadstoffe
Es existieren WHO-Leitlinien für den Schutz der öffentlichen Gesundheit vor Risiken durch eine Reihe von Chemikalien, die in der Innenraumluft häufig vorkommen. Dazu gehören Stoffe wie Benzol, Kohlenmonoxid, Formaldehyd, Naphthalin, Stickstoffdioxid, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (insbesondere Benzopyren), Radon, Trichlorethylen und Tetrachlorethylen. Diese sind - wenn die Konzentration erhöht sein sollte - hinsichtlich ihrer Gesundheitsgefährdung bekannt. Nachzulesen in den WHO guidelines for indoor air quality: selected pollutants. 2010: Copenhagen Ø, Denmark.
Die Auswirkungen von Schadstoffen in Innenräumen auf die Gesundheit werden aber auch in deutsprachigen Leitlinien ausführlich beschrieben:
- Hutter H, Moshammer H, et al. (2022). Richtlinie zur Bewertung der Innenraumluft - Übernahme deutscher Richtwerte. Österr. Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).
- Tappler P (2018). Wegweiser für eine gesunde Raumluft - Die Chemie des Wohnens. Österr. Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BNT).
Im ATHEM-4 Projekt wird die Wohnung der Teilnehmer wird mit einem Photo-Ionisations-Detektor auf das Vorhandensein von flüchtigen Chemikalien untersucht. Bei erhöhten Werten werden unser Studienprobanden über die Richtlinien für flüchtige Chemikalien (WHO, 2010; Hutter et al., 2022) informiert und - falls gewünscht - bei der Suche nach einer Lösung unterstützt.
Elektromagnetische Felder
Bezüglich der Exposition zu unterschiedlichen elekromagnetischen Feldeinflüsse sind ausführliche Messungen geplant
Die Messungen der EMF-Immissionen betreffen
- Elektrische Wechselfelder (EW)
Die elektrischen Wechselfelder werden im Frequenzbereich zwischen 30 und 2.000 Hz erfasst und mit einer so geannten RMS-Bewertung bestimmt. - Magnetische Wechselfelder (MWF),
Es erfolgen dreidimensionale Messungen der magnetischen Wechselfelder mit Datenloggern im Frequenzbereich von 16 Hz und 50 - 2.000 Hz. - Hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF)
Es erfolgten frequenzselektive Messungen der einzelnen Funkdienste mit einem HF-Spektrumanalysator und bikonischen Antennen.
Qualitätskriterien
- Die Messgeräte – mit Ausnahme der HF-Breitbandmessgeräte – unterliegen regelmäßigen Maßnahmen der Qualitätssicherung wie Funktionstests, Gerätevergleiche und Kalibrierungen.
- Zusätzlich beteiligt sich der Projektleiter, der die Messungen selber durchführt, einmal jährlich an Ringmessungen.
- Die Seriennummern der zum Einsatz kommenden Geräte sind hinterlegt.